Aktion
Politisch wurde die Verringerung des Bodenverbrauchs bereits 2001 im Raumordnungskonzept als vorrangig definiert. 2002 legte der Ministerrat die „Reduktion des Zuwachses dauerhaft versiegelter Flächen“ auf maximal ein Zehntel des damaligen Wertes bis zum Jahre 2010 fest – das hätte einen Rückgang von damals neun auf einen Hektar pro Tag bedeutet. Mit vier bis fünf Hektar Versiegelung täglich war dieses Ziel 2012 zwar näher herangerückt, erreicht ist es aber noch nicht.
Es gibt es laut Umweltbundesamt 130.000.000 m² (= 13.000 Hektar) leer stehende Industriehallen, das entspricht der Fläche der Stadt Graz. Eine Revitalisierung dieser Brachflächen anstelle von Neubauten auf der „grünen Wiese“ würde – ebenso wie die Wiederbelebung von Ortskernen oder das vermehrte Bauen in die Höhe bzw. Tiefe – die Verbauung verlangsamen.
Bodenversiegelung ist nur schwer und mit hohen Kosten wieder zu beseitigen. Im Anschluss an eine Entsiegelung bleibt die natürliche Struktur des Bodens gestört. Häufig bleiben Reste von Fremdstoffen (wie Beton- oder Asphaltbrocken, Kunststoffsplitter oder diverse Schadstoffe) im Boden zurück. Eine neue Bodenfauna bildet sich nur über längere Zeiträume, so dass auch die natürliche Bodenfruchtbarkeit verzögert und oft nicht in der vorherigen Qualität wieder herstellbar ist.
Privatpersonen können nur wenig bis gar nichts zur Verminderung der Bodenversiegelung beitragen. Einzig die Wahl des Sanierens alter Bauten anstatt des Errichtens neuer Bauten und der bewusste Konsum von regionalen Produkten anstatt Produkten um die vorhandene Wirtschaft zu unterstützen hilft.